Was ist Industrie 4.0?

Industrie 4.0 ist der Name, den man der vierten industriellen Revolution gegeben hat. Jede industrielle Revolution hat, jeweils basierend auf der praktischen Nutzung der neuesten technologischen Errungenschaften, zu tiefgreifenden Veränderungen in der Produktion geführt. Das Ziel war dabei stets, maßgebliche, weithin verbreitete Verbesserungen zu erreichen.

Werfen wir einen kurzen Blick auf die Geschichte: Die erste industrielle Revolution fand in den 1760er Jahren statt und stützte sich auf Dampf- und Wasserkraft. Mehr als 100 Jahre später, im ausgehenden 18. Jahrhundert, begann die zweite industrielle Revolution, die sich die Elektrizität zu Nutze machte.

Die dritte industrielle Revolution, deren Ursprünge im Jahr 1969 liegen, baute auf die Entwicklungen im Bereich der Elektronik, der Informatik und der Automatisierung. Die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) ist eine moderne Entwicklung, deren Anfänge im Jahr 2011 liegen. Sie bereichert den Produktionssektor um Technologien und Konzepte wie das Internet der Dinge (Internet of Things, IoT), cyber-physische Systeme (CPS), Netzwerke, Cloud-Computing, kognitive Informatik und künstliche Intelligenz (KI).

Was ist der Unterschied zwischen IoT und IIoT?

Das IoT kann unsere physische Umgebung in ein breit gefächertes Spektrum an digitalen Signalen übersetzen und so mit schnellerer Kommunikation und besseren Analysen Verbesserungen fördern. Der wichtigste Teil des IoT sind dabei die Konnektivität und ein effizienter Datenaustausch, was exakt der Grund dafür ist, dass sich diese Technologie in der Gesellschaft schon jetzt so stark verbreitet hat. „Alltägliche“ Beispiele für die IoT-Technologie sind Fitnesstracker, intelligente Heimgeräte (Lautsprecher, Messgeräte, Lichtschalter, digitale Türspione), die persönliche Luftverschmutzungsüberwachung und Geräte zur Erfassung von Echtzeit-Verkehrsinformationen – um nur ein paar zu nennen.
Das industrielle Internet der Dinge (IIoT) bezeichnet einen speziellen Anwendungsfall des IoT: die Nutzung von IoT-Technologien in der Industrie und der Fertigung. Mit Hilfe des IIoT-Ansatzes können Hersteller vielfältige Vorteile erzielen, wie etwa eine gesteigerte Produktivität, geringere Produktionskosten, eine verbesserte Kontrolle über die Prozessqualität und eine Reduktion von arbeitsintensiven Aufgaben.
Als IIoT-Geräte gelten ganz grundsätzlich alle Geräte, die im Produktionsprozess zum Einsatz kommen und über ein Netzwerk Daten austauschen (zum Beispiel Betriebsstatus, Zustand, Einstellungsupdates). In der modernen Industrie weit verbreitete IIoT-Geräte wären etwa CNC-Werkzeugmaschinen, Roboterarme, automatisierte mobile Roboter (ARMs), PLCs und prozessspezifische Systeme wie Messanlagen, Schweißmaschinen oder Sichtsysteme. Manuelle Maschinen oder Systeme können dabei selbstverständlich mit Sensoren nachgerüstet werden, um sie für den Einsatz in einer Industrie-4.0-Umgebung tauglich zu machen.

Unterstützen die Produkte von FANUC IIoT-Konzepte?

Der Erfolg von FANUC gründet sich auf echte Pionierarbeit. So hat das Unternehmen seine Produkte schon in den 1990ern mit Ethernet-Ports ausgestattet, denn man hatte damals bereits erkannt, welches enorme Potential in Anlagen steckt, die sich mit einem industriellen Netzwerk verbinden können. Vor 30 Jahren erleichterte dieses Feature das Auslesen und Notieren von Geräteparametern, Program-Transfer-Aufgaben und die Erfassung von Backup-Daten. Heute sind alle Maschinenwerkzeuge, CNC-Systeme und Roboter von FANUC IIoT-fähig.

Muss ich mich mit einem Cloud-Server verbinden, um das IIoT zu nutzen?

Nein. Um die Vorteile des IIoT zu nutzen, benötigen Hersteller nur ihr internes Netzwerk, einige damit verbundene Anlagen und ausgewählte IIoT-Lösungen von FANUC. In bestimmten Fällen kann eine Verbindung zu einem Cloud-Server jedoch einen gewissen Mehrwert bringen. Beispiele hierfür wären etwa die Überwachung der Produktion von externen Standorten aus oder eine verbesserte Fernwartung durch nicht vor Ort tätige Ingenieure.

Eignet sich das IIoT-Portfolio von FANUC nur für FANUC-Anlagen?

Nein. FANUC weiß, dass in Fabriken üblicherweise Anlagen vieler verschiedener Hersteller stehen. Deshalb sind die meisten IIoT-Lösungen von FANUC in der Lage, auch Anlagen von Fremdanbietern zu unterstützen.